Outdoor-Butlerin im Engadin
Februar 2025
Aleksandra berichtet von Ihrem Traumjob im Carlton Hotel in St. Moritz

LA ESPLORA: Outdoor-Butlerin. Erzählen Sie gerne, wie Sie zu diesem Beruf gekommen sind. Was bedeutet „Outdoor-Butlerin“ des Carlton Hotels zu sein?
Outdoor-Butlerin Aleksandra: Die Position «Outdoor-Butlerin» gab es bereits im Carlton Hotel, bevor ich im Hotel anfing. In meiner ersten Saison im Carlton Hotel habe ich im Bereich F&B gearbeitet, während eine andere Person den Job als Outdoor-Butler innehatte. Ich habe mir immer gedacht, «Oh, das wäre der perfekte Job für mich, stets draussen in der freien Natur zu sein». Ich habe oft gedacht, diesen Job möchte ich gerne selbst einmal ausüben. Tatsächlich passierte es so – in meiner zweiten Saison im Carlton Hotel wurde ich zur Outdoor-Butlerin ernannt. Mittlerweile bin ich jetzt in der dritten Saison Outdoor-Butlerin.
Eine Voraussetzung für den Job des „Outdoor-Butlers“ ist natürlich, dass man gerne draussen in der Natur ist und die Kälte mag. Ich liebe die Kälte. Ich liebe die Berge, den Winter und den Schnee! Für mich ist es ein absoluter Traumjob!
LA ESPLORA: Woher kommen Sie ursprünglich?
Outdoor-Butlerin Aleksandra: Ich bin gebürtig aus Polen und in Spanien aufgewachsen. Ich spreche fünf Sprachen – Spanisch, Polnisch, Englisch, Italienisch und etwas Deutsch. Auch wenn ich schon an verschiedenen Orten gelebt habe, kehre ich am liebsten in die Berge zurück. Ich habe zwei Jahre lang in Tirol in Österreich studiert. Dort habe ich auch ein bisschen Deutsch gelernt. Der Winter ist meine Jahreszeit – im Winterwunderland zu arbeiten ist meine Jahreszeit!
Für mich ist eine Saison ohne Skifahren oder Snowboarden eine verlorene Saison. Deshalb versuche ich immer die Wintersaison in den Bergen zu verbringen. Draussen in der freien Natur zu sein, frische Luft zu atmen, umgeben von der Engadiner Bergwelt, das ist für mich das Schönste. Wenn ich zu lange im Büro gearbeitet habe, zieht es mich wieder nach draussen in die Natur. Der Job als Outdoor-Butlerin ist perfekt für mich.
St. Moritz, das Engadin, ist für mich ein wunderbarer Ort. Hier fühle ich mich sehr wohl! Ich liebe diesen Ort. Es ist einer meiner Lieblingsorte der Schweiz. Das weite Tal – St. Moritz ist ein Sonnenplateau. Ich mag die Weite, die Natur ist hier einfach spektakulär!
LA ESPLORA: Während den Sommermonaten arbeiten Sie im Hotel Eden Roc in Ascona, auch ein Hotel der Tschuggen Collection. Sind Sie dort auch als Outdoor-Butlerin tätig?
Outdoor-Butlerin Aleksandra: Das stimmt, im Sommer bin ich im Tessin im Hotel Eden Roc. Allerdings bin ich im Sommer nicht als Outdoor-Butlerin, sondern im Bereich Eventmanagement, was ich damals ursprünglich einmal studiert habe, tätig. Zeitweise unterstütze ich jedoch unseren „Sommer“-Outdoor-Butler im Eden Roc bei seinen Touren oder vertrete ihn an seinen freien Tagen. Wenn sich größere Gruppen angemeldet haben, begleite ich ihn gerne bei den Aktivitäten. Aber ich bevorzuge den Winter, den «Outdoor-Winter»! (Sie lächelt.)
LA ESPLORA: Was verbindet deine Tätigkeit mit dem «Moving-Mountains» Konzept der Tschuggen Collection?
Outdoor-Butlerin Aleksandra: Das «Moving-Mountains» Konzept der Hotel-Gruppe The Tschuggen Collection ist für mich ein wunderbares Programm. Es geht zurück zu den Wurzeln, dass der Mensch «eins mit der Natur» ist. Wir haben im Carlton Hotel ein sehr umfangreiches Angebot an Aktivitäten. Viele Aktivitäten werden individuell für unsere Gäste angeboten. Wir möchten unseren Gästen mit dem Moving-Mountains Konzept schöne Erinnerungen kreieren.
Wir haben zum Beispiel das «Waldbaden», das früh am Morgen stattfindet, bevor alle anderen aufwachen. Wir gehen in den Wald, abhängig von der Zeit des Sonnenaufgangs. Heute wäre es erst um 7:38 Uhr gewesen. Je nach Saison ändert es sich ein wenig. Ich mag es, den ersten Sonnenaufgang durch die Bäume zu beobachten. Ich mag es zu sehen, wie die Eichhörnchen aufwachen und die Vögel beginnen zu singen. Das ist eine Aktivität, die ich sehr gerne mit den Gästen durchführe».
Oder auch unser Angebot im St. Moritzersee Eisbaden zu gehen. Eine Aktivität, die den Kopf frei macht. Viele Gäste sagen oft: «Nein, ich versuche es nicht, ui das ist mir zu kalt». Doch wenn man sich erst einmal überwunden hat, ist diese Erfahrung grossartig. In dem Moment liegt der Fokus nur auf einen selbst, in kurzer Zeit werden so viele Glückshormone ausgeschüttet. Die meisten trauen sich nur ein paar Minuten, vielleicht fünf. Letztes Jahr haben wir sogar zum Spass ein Fotoshooting beim Eisbaden gemacht. Es war ein wunderbares Erlebnis. Ich selbst mache das Eisbaden mindestens einmal pro Woche. Das gibt mir viel Kraft und es bedeutet einfach pures Glück – ein Endorphin-Rausch!
LA ESPLORA: Welches ist Ihr persönliches Lieblings-Element aus dem Moving-Mountains Konzept, das aus den Säulen «Move», «Play», «Nourish», «Rest», und «Give» besteht?
Outdoor-Butlerin Aleksandra: Ganz klar «Play». Unser Geist braucht dieses Element. Bewegung an der frischen Luft ist gesund und kommt oft im Alltag zu kurz. Spass zu haben und wieder etwas «das Kind in uns selbst zu finden» ist gesund – diese einzigartigen Momente möchten wir unseren Gästen bescheren.
LA ESPLORA: Was war Ihre schönste Erfahrung als Outdoor-Butlerin?
Outdoor-Butlerin Aleksandra: Oh, da gibt es einige schöne Momente, die ich aufzählen könnte. Ich habe mit sehr vielen unterschiedlichen Gästen aus verschiedenen Ländern und Kulturen grossartige Touren gemacht. Mit einigen Gästen entwickelte sich eine Verbindung, die bis heute besteht.
Ich freue mich immer über die Wertschätzung der Gäste. Das ist wichtig für mich, dass die Gäste glücklich sind und am Ende unserer Ausflüge eine grossartige Zeit mit mir verbracht haben. Oft sagen mir meine Gäste, es war wirklich das Beste, was sie je gemacht haben. Es gab Aktivitäten mit Familien oder Paaren, die mir danach ganz ehrlich gesagt haben, dass das ihre Reise vollkommen gemacht hat. «Das Erlebnis mit dir, raus in die Natur zu gehen, das hat unsere Reise vollkommen gemacht». Das ist etwas, das wirklich bei einem bleibt. Das bleibt im Kopf und im Herz.
Eisbaden im St. Moritzersee – ein belebendes Erlebnis
LA ESPLORA: Ihr bietet in eurem Programm auch die Gestaltung von Eisskulpturen an. Eine sehr interessante Aktivität, die mit einem externen Partner durchgeführt wird. Was macht ihr da genau?
Outdoor-Butlerin Aleksandra: Es geht darum mit einer Art Messer und einem Hammer eine Skulptur zu formen. Unser Partner, mit dem wir für dieses Erlebnis zusammenarbeiten, bringt einen grossen Eisblock mit und erklärt den Gästen, wie man mit der richtigen Technik etwas Kunstvolles gestalten kann. Wir erschaffen eine Skulptur aus Eis. Dies ist tatsächlich gar nicht so einfach und nimmt einige Zeit in Anspruch.
Alle Eisskulpturen, die man hier in St. Moritz sieht, sind das Werk von unserem Partner. Er ist ein richtiger Künstler, der in der ganzen Region sehr bekannt ist und viel gebucht wird. Diese Aktivität bieten wir unseren Gästen gerne im März an.
LA ESPLORA: Ich habe über die längste Schlittenbahn in Europa gelesen – die Preda Berguna.
Outdoor-Butlerin Aleksandra: Ja, das ist wahrscheinlich eine der beliebtesten Aktivitäten, insbesondere für Familien mit kleineren Kindern. Ich selbst kann die Schlittenbahn fast mit geschlossenen Augen herunterfahren. Es ist wunderschön und überhaupt nicht gefährlich, ein wunderbares Erlebnis für die ganze Familie. Besonders am Abend, wenn die Schlittenbahn beleuchtet ist. Am Ende der Bahn liegt das Dorf Bergun, dort gibt es auch eine schöne Eisbar. Sehr empfehlenswert.
LA ESPLORA: Führst du auch Gletschertouren durch?
Outdoor-Butlerin Aleksandra: Die Gletscherhöhlen kann man auf verschiedene Arten besuchen. Wenn genug Schnee liegt, kann man auf Skiern die Tour starten oder man nimmt zunächst Schneeschuhe bis zum Start der Besichtigung der Höhle. Wir werden bei dieser Aktivität von einem speziellen Bergführer begleitet, der die Gletscherbewegungen genau kennt und uns durch den Wald nahe an den Gletscher heranführt. Aufgrund der Klimaveränderung ist der Weg bis zum Gletscher mittlerweile sehr lang geworden. Diese Aktivität zeigt einem deutlich die Klimaveränderung. Ein schöner Ausflug, aber auch ein Ausflug, der einen etwas nachdenklicher stimmt.
LA ESPLORA: Ist der Ausflug in die Gletscherhöhlen auch für Familien mit Kindern geeignet?
Outdoor-Butlerin Aleksandra: Ja, das geht. Es ist ein sehr schöner Spaziergang zunächst durch den Wald. Es hängt sehr von den Wetterbedingungen ab, vom Schnee, buchstäblich von der Natur. Die Bedingungen werden am Vortrag ganz genau mit dem Bergführer geprüft. Wir führen diese Tour nur bei absolut sicheren Bedingungen durch.
LA ESPLORA: Welches ist Ihre persönliche Lieblingsaktivität des Moving-Mountains Programms?
Outdoor-Butlerin Aleksandra: Meine persönliche Lieblingsaktivität ist die «Fackelwanderung». Wir gehen zu einem meiner Lieblingsorte – dem Bergsee Lej Nair (Schwarzsee). Ein See, mitten im Wald gelegen, bei Vollmond wirkt dieser Ort einfach magisch! Ich liebe unsere Vollmond-Aktivitäten. Wir haben letztes Jahr das Vollmond-Skifahren in unser Programm aufgenommen. Dieses Programm ist sehr beliebt und findet nur dreimal im Jahr (Januar, Februar und März) statt.
LA ESPLORA: Welches ist Ihre Lieblingsdestination? Welche Reiseziele stehen auf Ihrer persönlichen Bucket Liste?
Outdoor-Butlerin Aleksandra: Meine Lieblingsländer sind die Schweiz, Finnland und Österreich. In Finnland bin ich schon bis nach Lappland gekommen. Ich war dort für eine Wintersaison zum Arbeiten. Das war unglaublich beeindruckend und schön. Ein weiterer Ort, der definitiv auf meiner Bucket Liste steht, ist Island.
LA ESPLORA: Liebe Aleksandra, vielen Dank für das spannende Interview!
Carlton Hotel – ein Ort, an dem traditioneller Charme auf zeitgenössische Eleganz trifft.
Diese Saison ist eine ganz besondere – das 111. Jubiläum des Bestehens. Seit über einem Jahrhundert werden hier unvergessliche Erlebnisse geschaffen und in diesen Winter auch wieder Momente, die in Erinnerung bleiben werden.
Von aufregenden Aktivitäten im funkelnden Schnee bis zu gemütlichen Abenden am Kamin auf der Bel Etage – entdecken Sie die Vielfalt, die das Carlton Hotel so einzigartig macht.